[Aktive Innenstadt] Klare Kante gegen Armut (junge Welt vom 29. Juni 2017)
Gernot Schubert
gernot.schubert at die-linke-koeln.de
Sat Jul 1 18:14:05 CEST 2017
Liebe Genoss*innen,
Lieber Jürgen,
klare Kante gegen Armat zeigen? Ja, sicherlich, ich denke das müssen wir
nicht debatieren, dem Sinne nach sollten wir tun.
Aber: Die Mitarbeiter und wohl häufig auch Ehrenamtler( so vermute ich
jedenfalls ) der Tafel als Bestandteil der Armutsindustrie zu
bezeichnen.... Da sehe ich schon Diskiussionsbedarf.
Ich habe die Warnung in dem Artikel vor der Vertafelung unserer
Gesellschaft gelesen. Ihr sollte man auch sicherlich beipflichten.
Hierfür bedarf es aber nicht der grundsätzlichen Ablehnung dieser
Institution, erst recht einer Bezeichnung, die man auch als
Stigmatisierung betrachten könnte.
Ich weiß das viele Leute die Tafeln ablehnen. Sie werden sicher gute
Gründe dafür haben. Mir persönlich ist es aber nicht wohl bei einer
Formulierung die alle dort arbeitenden und wohl großteils auch
ehrenamtlich engagierten Menschen als Akteure eine Armutsindustrie
bezeichnet.
Ich finde das dies sicherlich auch mal eine interessante Diskussion für
unseren MV wäre.
Darüber hinaus sehe ich auch immer wieder die Notwendigkeit darüber zu
reden was eine nachhaltige Lösung gegen Armut ist. Es geht ja nicht nur
um diese unsäglichen 1-Euro-Jobs und andere repressive Maßnahmen.
Manchmal ist es ja doch was komplizierter.
LG Gernot
Am 01.07.2017 um 16:47 schrieb Jürgen Helten:
>
> Liebe Genoss*innen,
>
> was die Veröffentlichung unter
> https://www.jungewelt.de/artikel/313307.klare-kante-gegen-armut.html
> mit unserem Stadtbezirk zu tun hat? Zum einen, Akteure der Armuts-,
> Hartz IV- und Sozialindustrie wie die /Kölner Tafel /oder die /Kölner
> Gesellschaft für Arbeits- und Berufsförderung mbH /haben ihre
> Niederlassungen in unseren Stadtbezirken. Zum anderen, viele
> Einrichtungen der Obdach- und Wohnungslosenhilfe konzentrieren sich im
> Innenstadtbereich. Man muss sich beispielsweise einfach nur mit
> offenen Augen im direkten Umfeld des Hauptbahnhof, im Hauptbahnhof
> selbst oder in den Einkaufsstraßen unserer Stadt bewegen.
>
> Ich persönlich sehe keine Notwendigkeit dass wir für unseren OV
> definieren müssen was unserem Verständnis nach /nachhaltige Lösungen
> gegen Armut /sind. Dennoch schlage ich vor dass wir /Klare Kante
> /zeigen und weniger reden. Damit meine ich dass wir unmissverständlich
> nach außen tragen sollten dass unser OV auf der Seite von Armut
> betroffenen Bürger*innen steht. Dazu gehört meinem Verständnis nach
> auch dass wir die Ratsfraktion bitten /nachhaltige Lösungen gegen
> Armut /zu unterstützen, jedoch davon abzusehen wann immer es um
> /Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung, /auch bekannt
> unter den Pseudonymen /1-Euro-Job, tagesstrukturierende Maßnahme,
> Integrationsjob. /Denn diese sind alles, nur nicht nachhaltig.
>
> Solidarische Grüße
> gez. Jürgen Helten
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