<div dir="ltr"><div class="gmail_default" style="font-family:verdana,sans-serif;font-size:large">
<span></span>
<p style="margin-bottom:0cm"><font face="Verdana, sans-serif">Hallo
Alex,</font></p>
<p style="margin-bottom:0cm"><br>
</p>
<p style="margin-bottom:0cm"><font face="Verdana, sans-serif">Zunächst
einmal Danke für Deine ausführliche Ausarbeitung. </font>
</p>
<p style="margin-bottom:0cm"><br>
</p>
<p style="margin-bottom:0cm"><font face="Verdana, sans-serif">Gestatte
mir dennoch einige grundsätzliche Anmerkungen und Hinweise:<br><br>1.
</font>
</p>
<p style="margin-bottom:0cm"><font face="Verdana, sans-serif">Natürlich
bin auch ich für hohe Bruttolöhne.Aber wir sollten uns vom
„Lohnabstandsgebot“ nicht nur endgültig verabschieden, sondern
jeglichem Versuch es wiederzubeleben widerstehen.</font></p>
<p style="margin-bottom:0cm"><font face="Verdana, sans-serif">Nachdem
das Bundessozialgericht die Bundesregierung dazu verurteilt hatte,
die Ermittlung der Regelsätze im SGB II durchschaubar zu gestalten,
erfolgte 2011 die Einführung des Regelbedarfs-Ermittlungsgesetz
(RBEG).Mit allerlei statistischen Tricks und Finten wurden die
„Bedarfe“ so hingebogen, dass die Regelsätze um 5 € hätten
gesenkt werden müssen. Darauf wurde großzügig verzichtet. Aber
nach diesem bürokratischen Kraftakt drohte neues Ungemach.Wie sollte
man nun das „Lohnabstandsgebot“ (§ 28 Abs.4 SGB XII) bestimmen.
Die Lösung war einfach. Seit Einführung des RBEG ist das
„Lohnabstandsgebot“ Geschichte.</font></p>
<p style="margin-bottom:0cm"><font face="Verdana, sans-serif">Dass
nun die FAZ und andere Kreise versuchen,diesen toten Hund wieder
auszugraben, um den Kampf von Elend gegen Not weiter zu befeuern,
sollten wir als das übliche Ablenkungsmanöver über ihr eigenes Tun
betrachten.Es scheint an deren besonderen Sozialisation zu liegen,
dass die tatsächlich“sozial schwachen“ Schichten dieser
Gesellschaft Erwerbslose prinzipiell als arbeitsscheu betrachten, die
durch besondere Anreize zum „Schaffen“ gebracht werden müssen.Die
Wirklichkeit sieht anders aus,aber zu dieser hatten und haben diesen
Herrschaften wohl kaum einen Zugang.</font></p>
<p style="margin-bottom:0cm"><br>
</p>
<p style="margin-bottom:0cm"><font face="Verdana, sans-serif">Als
LINKE sollten wir den Blick in die andere Richtung wenden, nämlich
auf die exorbitanten Managergehälter und Boni.Hier muss ein
„Lohnabstandsgebot“ erkämpft werden.In Köln hatten wir einmal
den Beschluss diese auf das 30 fache eines Durchschnittslohn zu
begrenzen.In diese Richtung gilt es gerade jetzt aufzuklären.</font></p>
<p style="margin-bottom:0cm"><br>
</p>
<p style="margin-bottom:0cm"><font face="Verdana, sans-serif">2.</font></p>
<p style="margin-bottom:0cm"><font face="Verdana, sans-serif">Der
FAZ Artikel ist ein peinlicher Griff ins Klo.Er zeigt einmal
mehr,dass in diesen „postfaktischen Zeiten“ mangelnde Sachkunde
zum Karrieremerkmal zu werden scheint. Du weist in Deiner
Ausarbeitung ja richtigerweise darauf hin,dass in den gewählten
Beispielen nur jeweils eine Person erwerbstätig
ist.(Selbstverständlich der Mann ;-)) und die Mietpreisbeispiele mit
denen von Köln nix zu tun haben. Unrealistisch ist aber auch die
Tatsache, dass alle Erwerbstätigen anscheinend im „home
office“arbeiten oder fußläufig zu ihrem Arbeitsplatz wohnen. In
dem Moment, wo Kosten für öffentliche Verkehrsmittel oder ein
Kraftfahrzeug ins Spiel kommen wird der Grundfreibetrag von 100 €
überschritten. Die höheren Kosten können dann als „Absetzbetrag“
geltend gemacht werden.Das gilt m.E. Für mindestens 90 % der
Betroffenen.</font></p>
<p style="margin-bottom:0cm"><br>
</p>
<p style="margin-bottom:0cm"><font face="Verdana, sans-serif">Was in
der ganzen Debatte überhaupt nicht berücksichtigt wird, ist die die
Tatsache, dass die Erwerbstätigen in die Rentenkasse einzahlen, die
Erwerbslosen nicht. Selbst bei den dargestellten geringen Lohnhöhen
können Erwerbstätige pro Jahr Erwerbstätigkeit mit 25 -35 €
Rente pro Monat rechnen, währenddessen Erwerbslose keine
Rentenansprüche aufbauen.Bei Langzeit-</font></p>
<p style="margin-bottom:0cm"><font face="Verdana, sans-serif">erwerbslosen
wird hier die Altersarmut vorprogrammiert.</font></p>
<p style="margin-bottom:0cm"><br>
</p>
<p style="margin-bottom:0cm"><font face="Verdana, sans-serif">3.</font></p>
<p style="margin-bottom:0cm"><font face="Verdana, sans-serif">Überprüfe
bitte die Freibeträge bei den Bedarfsgemeinschaften mit Kindern. §
11 b SGB II letzter Satz (!) erhöht in diesem Fall die
Kappungsgrenze zur Berechnung der Freibeträge von 1200 auf 1500 €.
Der Freibetrag beträgt hier 330 € und nicht 300 €.</font></p>
<p style="margin-bottom:0cm"><font face="Verdana, sans-serif">Unter
2.3.6. führst Du aus:</font></p>
<p style="margin-bottom:0cm;border:none;padding:0cm;line-height:100%">
„<font face="Verdana, sans-serif"><i><span style="font-weight:normal">Statt
ohne Aufstockung mit Wohngeld 2.964,81 € zu erhalten, erhält das
Paar mit 0,00 € Aufstockung ohne Wohngeld 2.953,81 €. Die
Differenz zwischen verfügbarem Einkommen mit und ohne Aufstockung
ist 2.953,81 € – 2.964,81 = -11,00 </span>€<span style="font-weight:normal">.
Dies entspricht dem ums Wohngeld reduzierten Aufstockbetrag: 0,00 €
– 11,00 € = -11,00 €. Es sollte hier kein aufstockendes ALG II
beantragt werden, da dies eine schlechtere Position erbringt als der </span></i></font>
</p>
<p style="margin-bottom:0cm;border:none;padding:0cm;font-weight:normal;line-height:100%">
<font face="Verdana, sans-serif"><i>Bezug von Wohngeld.“ </i></font>
</p>
<p style="margin-bottom:0cm"><br>
</p>
<p style="margin-bottom:0cm"><font face="Verdana, sans-serif"><span style="font-style:normal">Dies
entspricht nicht der Praxis, weil in dem genannten Fallbeispiel ein
Antrag auf „Aufstockung“ abgelehnt werden würde, weil das
verfügbare Einkommen, die Regelbedarfe übersteigt (§ 9 SGB
II).Üblicherweise versieht das Jobcenter Köln einen solchen
Ablehnungsbescheid mit dem Hinweis auf die Möglichkeit Wohngeld zu
beantragen.</span></font></p>
<p style="margin-bottom:0cm"><br>
</p>
<p style="margin-bottom:0cm"><font face="Verdana, sans-serif"><span style="font-style:normal">Mit
solidarischen Grüßen</span></font></p>
<p style="margin-bottom:0cm"><br>
</p>
<p style="margin-bottom:0cm"><font face="Verdana, sans-serif"><span style="font-style:normal">Manfred
Müller</span></font></p>
<p style="margin-bottom:0cm"><br>
</p>
<p style="margin-bottom:0cm"><font face="Verdana, sans-serif"><span style="font-style:normal">Sozialberater
bei der LINKEN.Köln</span></font></p>
<br></div></div><div class="gmail_extra"><br><div class="gmail_quote">Am 4. April 2018 um 12:58 schrieb Alexander Recht <span dir="ltr"><<a href="mailto:a.recht@gmx.de" target="_blank">a.recht@gmx.de</a>></span>:<br><blockquote class="gmail_quote" style="margin:0 0 0 .8ex;border-left:1px #ccc solid;padding-left:1ex"><div lang="DE" link="#0563C1" vlink="#954F72"><div class="m_-7020837436952262328WordSection1"><p class="m_-7020837436952262328MsoPlainText">Liebe Genossinnen und Genossen,<u></u><u></u></p><p class="m_-7020837436952262328MsoPlainText"><u></u> <u></u></p><p class="m_-7020837436952262328MsoPlainText">in der FAZ wurde am 19.03.2018 ein Artikel publiziert, dessen Überschrift lautete: "Hartz IV lohnt sich oft mehr als Arbeit". Er findet sich hier:<u></u><u></u></p><p class="m_-7020837436952262328MsoPlainText"><a href="http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/hartz-iv-lohnt-sich-oft-mehr-als-arbeit-15500363.html" target="_blank">http://www.faz.net/aktuell/<wbr>wirtschaft/hartz-iv-lohnt-<wbr>sich-oft-mehr-als-arbeit-<wbr>15500363.html</a><u></u><u></u></p><p class="m_-7020837436952262328MsoPlainText"><u></u> <u></u></p><p class="m_-7020837436952262328MsoPlainText">Um den ganzen FAZ-Artikel lesen zu können, verweise ich auf den Anhang.<u></u><u></u></p><p class="m_-7020837436952262328MsoPlainText"><u></u> <u></u></p><p class="m_-7020837436952262328MsoPlainText">Jedenfalls ist dieser FAZ-Artikel fehlerhaft und seine Grundthese falsch. Daher habe ich mich in einem eigenen umfassenden Artikel mit ausführlicher Erklärung und Berechnung darum bemüht, die FAZ-Fehler zu korrigieren und darauf hinzuweisen, dass das Lohnabstandsgebot durch höhere Löhne eingehalten werden sollte.<u></u><u></u></p><p class="m_-7020837436952262328MsoPlainText"><u></u> <u></u></p><p class="m_-7020837436952262328MsoPlainText">Man findet meinen Artikel im Anhang und jeweils aktualisiert hier:<u></u><u></u></p><p class="m_-7020837436952262328MsoPlainText"><a href="https://www.dropbox.com/s/z25bhafhkf7fmx3/FAZ_unzureichende_Rechnung.pdf?dl=0" target="_blank">https://www.dropbox.com/s/<wbr>z25bhafhkf7fmx3/FAZ_<wbr>unzureichende_Rechnung.pdf?dl=<wbr>0</a><u></u><u></u></p><p class="m_-7020837436952262328MsoPlainText"><u></u> <u></u></p><p class="m_-7020837436952262328MsoPlainText">LG,<u></u><u></u></p><p class="m_-7020837436952262328MsoPlainText">Alex<u></u><u></u></p></div></div><br>______________________________<wbr>_________________<br>
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