[Aktive Innenstadt] Fwd: Übernachten mit Obdachlosen

Heiner Kockerbeck heiner.kockerbeck at netcologne.de
Thu Dec 2 17:59:36 CET 2021


Liebe Genoss:innen,

vielleicht schaut ihr auch vorbei.

Grüße
Heiner



-------- Weitergeleitete Nachricht --------
Betreff: 	Übernachten mit Obdachlosen
Datum: 	Wed, 1 Dec 2021 23:47:02 +0100
Von: 	Rainer Kippe <r.kippe at icloud.com>
An: 	Judit Tari <ssm.raumvermietung at gmail.com>, SSM 
<ssm-liste at ssm-koeln.org>, Wallraff <buerokontakt at guenter-wallraff.com>, 
Büro-SSM <buero at ssm-koeln.org>, Martin Stankowski 
<info at martin-stankowski.de>, Sozialberatung-SSM 
<sozialberatung at ssm-koeln.org>, Filip <fmichels at online.de>, 
erdal_718 at yahoo.de, Christoph Schoppe <cschoppe1337 at googlemail.com>, 
Susanne Tobi <susanne.tobi at unitybox.de>, Martina Dämgen 
<lady241 at hotmail.de>, Christa Schliebs <cschliebs at aol.com>, HEINZ 
<h.weinhausen at ina-koeln.org>, Georg Hamacher <ostham at gmx.de>, 
sabine.akiko at gmx.de, Attila T. <atoeruen at hotmail.de>, Axel Barthelmös 
<akischalke at gmail.com>, REENTJE <reentje.streuter at gmail.com>, Rainer 
Kippe <r.kippe at ina-koeln.org>, MachMit! e.V. <machmit at ssm-koeln.org>, 
Brigitta von Bülow <buelow at netcologne.de>, Comes 
<comes-haakshorst at t-online.de>, RolandPolitik at t-online.de, Atilla Akdag 
<atilla.akdag1972 at gmail.com>, Adnan Akyuez <adnan.akyuez at dumont.de>, 
Daria Stepniewski <dariatastic at gmail.com>, Daniel Lorenc 
<lorencdaniel8 at gmail.com>, Uwe Schäfer <uwe at team-schaefer.de>, Kalle 
Gerigk <gerigk.kalle at gmx.de>, cSchoppe1337 at googlemail.com, 
Gerigk.kalle at gmx.de, Christa Schliebs <Cschliebs at aol.com>, Heiner 
Kockerbeck <heiner.kockerbeck at netcologne.de>, Judith Tari 
<jtari at web.de>, Rolf Stärk <rolf.ulrike at gmx.net>, Jochen Ott 
<Jochen.Ott at landtag.nrw.de>, Werner Eggert <werner.eggert at koeln.de>, 
Franco Clemens <clemens at rheinflanke.de>, Evelyn Illgner 
<omasgegenrechtskoeln at gmx.de>, Andre Salentin 
<obdachlosemitzukunft at gmx.de>, Hans Mörtter <moertter at kirche-koeln.de>, 
Andreas Hupke <bbm.hupke at gmail.com>, Konstantin Neven DuMont 
<konstantin.nevendumont at kndm.de>, 
bezirksbuergermeister.hupke at stadt-koeln.de, 
dierk.himstedt at kr-redaktion.de, Kölner Rundschau 
<koeln at kr-redaktion.de>, Gisela Brenner <gisher at web.de>, Dorothee 
Joachim <mail at dorotheejoachim.de>, SABINE <sschall at t-online.de>, Martin 
<Martins_Post at web.de>, Franz Meurer <franz.meurer at erzbistum-koeln.de>



Übernachten mit Obdachlosen Solidaraktion mit AG Arsch huh und 
prominenten Kölnern

Von Uli Kreikebaum

Dagmar, studierte Medizinerin, lebt nach einem Familiendrama und einem 
mentalen Zusammenbruch seit dreieinhalb Jahren auf der Straße. In den 
vergangenen Wochen sei sie mehrfach Opfer von Farbanschlägen geworden, 
erzählt die 55-Jährige und zeigt auf ihre mit weißen Spritzern 
besprenkelten Schuhe.

Farbattacken und sexueller Übergriff

Erst vorgestern wurde Dagmar auf einer Parkbank am Rheinufer von einem 
sexuell übergriffigen Mann attackiert.

„Ich habe dem Täter in die Hand gebissen und bin weggerannt, um bei der 
Polizei Anzeige zu erstatten“, sagt die Kölnerin, die froh ist, seit 
Mittwochmorgen ein eigenes Zimmer mit Schlüssel und Wlan-Zugang zu 
haben: Wie im vergangenen Winter hat der Kölner Verein Helping Hands mit 
Hilfe von Spendengeldern das Youth Hostel in der Allerheiligenstraße in 
der Nähe des Hauptbahnhofs angemietet. Bis Ende März finden dort 25 
Obdachlose eine Bleibe.

Hohe Impfquote

„Viele der Menschen waren wie Dagmar schon im vergangenen Jahr da“, sagt 
Nicole Freyaldenhoven, die die Aktion für den Verein mitorganisiert. 
„Sie sind  dankbar, ein warmes Zimmer zu haben und geschützt zu sein – 
einige wollten unbedingt das gleiche Zimmer wie letztes Jahr, für sie 
ist das ein bisschen wie nach Hause zu kommen.“ Am Mittwoch lassen sich 
einige der Obdachlosen an der Überlebensstation Gulliver noch impfen, 
bevor sie in ihre vorübergehende Bleibe einziehen. Die Impfquote im 
Youth Hostel ist höher als im Durchschnitt in Deutschland: Nur drei der 
25 Bewohner sind noch nicht geimpft.

Am Wochenende werden Dagmar und einige andere Obdachlose, die im Youth 
Hostel untergekommen sind, am Bahnhofsvorplatz sein. „Helping Hands“ und 
die Sozialistische Selbsthilfe Mülheim (SSM) laden alle interessierten 
Kölnerinnen und Kölner ein, mit Obdachlosen eine oder mehrere Nächte auf 
der Straße zu schlafen. „Obdachlose sind Menschen, die unter uns leben, 
neben uns leben, mit uns leben – nur eben draußen“, sagt Rainer Kippe, 
Mitveranstalter von der SSM. „Wenn wir eine Nacht mit ihnen draußen 
verbringen und ihnen zuhören, wissen wir besser, über wen wir reden. Uns 
geht es um Mitgefühl – und Veränderung.“

Die Veranstalter verbinden die als Kundgebung angemeldete Aktion über 
drei Tage, bei der es ein offenes Mikrofon gibt, mit Forderungen an die 
Stadt Köln: Abschließbare Einzelzimmer für alle Obdachlosen zählen dazu, 
auch für obdachlose Paare, Drogensüchtige und Menschen mit Hunden; mehr 
Streetworker gerade in den Abendstunden, ein städtisches 
Sofortbauprogramm für Hundert Wohnungen – und schließlich ein Ende der 
Obdachlosigkeit bis 2030. „Das sieht sowohl das EU-Parlament wie die 
neue Ampel-Koalition in ihren Programmen vor“, sagt Kippe.

Wallraff und Becker übernachten draußen

In den vergangenen Jahren seien indes immer mehr Menschen obdachlos 
geworden. Mehr als 7000 Menschen sind in Köln wohnungslos gemeldet, mehr 
als 300 Menschen leben auf der Straße.

Zwischen Freitag und Montag wollen jeweils zahlreiche Kölnerinnen und 
Kölner aus Solidarität auf dem Bahnhofsvorplatz schlafen, darunter 
sollen auch der Undercover-Journalist Günter Wallraff und der 
Kabarettist Jürgen Becker sein.

Die AG Arsch huh wird am Freitag, 3. Dezember, 19.30 Uhr, mit einer 
neuen Version des Höhner-Songs „Alles verlore“ die Übernachtungsaktion 
einläuten. Tommy Engel, Arno Steffen, Anke Schweitzer, Harry Alfter und 
Kai Engel von Brings sowie andere Künstlerinnen und Künstler haben das 
Lied neu eingespielt. Einige von ihnen werden am Freitag zu Spenden für 
den Verein „Arche für Obdachlose“ aufrufen, der in Mülheim eine neue 
Anlaufstelle für Obdachlose nach dem Vorbild des „Gulliver“ am 
Hauptbahnhof aufbauen will.

Netzwerk mit der Immobilienwirtschaft

„Gerade in Mülheim hatten viele Obdachlose im Lockdown nicht mal die 
Möglichkeit, aufs Klo zu gehen“, sagt Arsch-huh-Sprecher Hermann 
Rheindorf. „Wir unterstützen die Aktion von Initiativen wie Helping 
Hands und SSM auch, weil die Arche für Obdachlose neue Wege geht. Dass 
Vertreter der Immobilienwirtschaft wie Konrad Adenauer sich auch dafür 
engagieren, freut uns sehr.“

https://www.ksta.de/koeln/uebernachten-mit-obdachlosen--solidaraktion-mit-ag-arsch-huh-und-prominenten-koelnern-39179058



Von meinem iPhone gesendet
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