[Aktive Innenstadt] Bahnhofsmission Köln (Interview)
Jürgen Helten
jhelten at mailbox.org
Mon Oct 30 08:57:55 CET 2017
Liebe Genoss*innen,
unter
https://www.ksta.de/koeln/interview-mit-bahnhofsmission-chefin--unsere-arbeit-ist-ein-fruehwarnsystem-fuer-koeln--28735958
könnt ihr das Interview des Kölner Stadt-Anzeiger mit der Leiterin der
Bahnhofsmission lesen. Das, wo sie davon spricht auf die Menschen
zuzugehen, ihnen auf Augenhöhe zu begegnen und sie zu fragen was sie
brauchen (damit es ist nicht wieder ein Becher Kaffee ist), ist was ich
persönlich nicht erst seit heute kritisiere, sowohl an der Politik wie
an den Medien. Es wird viel über die Menschen gesprochen, es wird sich
angemaßt zu denken zu wissen was für sie wichtig ist, aber das
entscheidende wird eigentlich immer versäumt, die Betroffenen direkt
anzusprechen und selbst zu fragen.
Meiner Meinung nach gibt es im Interview einen Punkt mit dem wir uns
auseinandersetzen müssen, der Diskriminierung von Menschen aufgrund
deren Herkunft. Dies ist wissentlich seit dem 21. August diesen Jahres
der zweite Bericht eines Kölner Blattes, wo darauf eingegangen wird dass
obdachlosen Unionsbürgern der Zugang zu Einrichtungen und den dortigen
Hilfeangeboten verweigert wird. In dem Zusammenhang muss der
Sachlichkeit halber darauf hingewiesen werden, dass es auch Einheimische
gibt, die nach Definition der entsprechenden Einrichtungen die
Hilfeangebote nicht nutzen dürfen, weil sie beispielsweise nicht
obdachlos sind. Was, wenn nicht diskriminierend, fremdenfeindlich und
verfassungswidrig ist es, wenn man nun Osteuropäer aufgrund der Herkunft
und des Aussehen ausschließt, andere Menschen aber gewähren lässt?
Ich bin auch der Meinung dass Einrichtungen wie die Bahnhofsmission,
bevor sie wie im Beitrag zu lesen in der Presse auftreten und
Forderungen an die Politik stellen, sich erst mal an die eigene Nase
fassen sollten. Denn obwohl, nach eigenem Zitat, die Probleme seit
Jahren bekannt sind, schaffen oder wollen die Einrichtungen der Obdach-
und Wohnungslosenhilfe nicht, sich an Feiertagen oder zwischen
Weihnachten und Neujahr so abzustimmen, dass immer eine Anlaufstelle
offen ist.
Solidarische Grüße
gez. Jürgen Helten
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